Erste Impressionen

24Juni2012

Die ersten zwei Wochen in Great Britain sind überstanden und endlich habe ich Zeit und Lust an meinem ersten Blog zu arbeiten. Ich möchte hier weniger über den langweiligen Alltag schreiben, sondern wirklich nur über meine Erfahrungen und Erlebnisse berichten, das ist auch sicherlich interessanter ;-)

Well, was sind die ersten Eindrücke aus dem Land der Teetrinker? Vieles ist anders, manches ist besser und das ein oder andere schlechter (Essen, *hust*). Das gibt mir das erste Stichwort:

Sandwich, Crisps, Sunday Roast - the British food

Das was mir an Österreich - abgesehen von Familie, Freund und Freunden - am meisten abgeht ist gutes Essen. Es gibt zwar viel Auswahl an Schokolade, Cookies, Chips, Fertiggerichten und anderem Ungesunden dafür haben sie an den falschen Ecken gespart. So gibt es z. B. nur Sandwich"brot" (wenigstens gibt es die Option Vollkorn) und ich habe in keinem Shop einen anderen Käse als Cheddar entdeckt. Nachdem ich Vegetarierin bin und somit nochmal einige Sachen wegfallen tu ich mir beim Essen schon ein bissi schwer vor allem weil man Weißbrot mit dem wohl grauslichsten Käse irgendwann nicht mehr sehen kann. Leider ist die Biscuit-Box in unserer Küche ziemlich schmackhaft, ich versuche aber möglichst viel Obst zu essen um nicht in einen Schokoladenrausch zu verfallen :-) Eine andere Besonderheit ist, dass man die Lebensmittel per Internet bestellen kann - meine host mum macht es einmal wöchentlich - und sie dann nach Hause geliefert werden. Es ist ziemlich simpel, man geht auf die Seite von Tesco, schmeißt einfach alles in den Warenkorb wie bei Amazon und ein bis zwei Tage später - voilá :-) Alles in allem hoffe ich nicht zuzunehmen - da das einzige wirklich genießbare Schoko ist!

In Pubs wird zwar der ein oder andere Leckerbissen geboten, ich habe aber erst einmal ein Dessert probiert (Hot chocolate fudge cake - war wirklich lecker!). Bei Gelegenheit versuche ich mal die vegetarische Lasagne (ich hab jetzt schon Angst davor!)

Pubs, school uniforms and politeness - the British culture

Bis jetzt war ich zweimal in meinem Pub des Vertrauens, "The Chestnut Tree", 10 Minuten zu Fuß von mir. Es ist ein richtig englisches Pub wie man es sich vorstellt, mit Billardtisch, Darts, alten Männern die es spielen und ihre grantigen Ehefrauen, die ihnen dabei zusehen. Es ist wirklich nett und ich glaube manches von der Karte ist sogar genießbar :-) Die Stimmung beim Spiel England gegen Schweden war einfach unbeschreiblich. Fast alle hatten Kostüme an, jeder hat gesungen und mitgejubelt, es war richtig toll bei so einem Spektakel dabei zu sein!

Bis auf zwei Tage musste Henry an jedem Schultag seine Uniform tragen. Manchmal bekommen die Schüler einen Uniform-freien Tag was ich sehr gut finde. Ich persönlich finde, dass Kleidung viel zur Selbstfindung eines Kindes beiträgt andererseits ist es wirklich besser, dass alle, auch Kinder aus ärmeren Familien, gleich angezogen sind. Trotzdem bin ich froh, dass es diese Pflicht bei uns nicht gibt.

Bis auf einen merkwürdigen Taxifahrer und Nadines Eltern, die in der Nähe von Manchester wohnen hatte ich kaum Probleme jemanden zu verstehen. Man gewöhnt sich überraschend schnell an den British accent, sobald man hier ist.

Andover

Mein Zuhause für die nächsten 11 Wochen. Wo fange ich am besten an? Die Stadt selbst ist etwas weiter von mir entfernt, in etwa 30 Minuten ist man zu Fuß im Zentrum. Es gibt alles was es in einer typischen Kleinstadt eben so gibt, ein kleineres Shoppingcenter, Coffeeshops, ein Kino, eine Bücherei. ein paar Lebensmittelgeschäfte, aber auch einen 24-h-Shop, in dem man wirklich alles - von DVD's über Kleidung, Spielzeug und Essen - alles bekommt. Mein erster Kinobesuch war gestern mit meiner Aupair-Kollegin Györgyi. Es ist im ersten Stock eines hohen Gebäudes und der Wartebereich ist verglast, so hat man einen tollen Ausblick auf Andover!

Um am Ende auch noch was über die Familie für die ich arbeite zu erzählen: die Kinder heißen Henry und Darci und sie sind 7 und 4 Jahre alt. Henry geht in die Volksschule und Darci in den Kindergarten, und sie sind beide richtig liebe, clevere Kinder. Ich verstehe mich sehr gut mit beiden. Mit Nadine, ihrer Mutter, verstehe ich mich auch sehr gut. Sie hat mir jetzt schon öfters gesagt, dass sie mit meiner Arbeit sehr glücklich ist und sie mit einem Aupair nicht zufriedener sein könnte. Das macht mich natürlich happy :-) Trotzddem ist das Heimweh ab und zu stärker, aber ich bin überzeugt, dass es von Woche zu Woche besser wird.

Dieses war der erste Streich und der zweite folgt - hoffentlich so bald wie möglich!

Night-night und alles Liebe

Saskia