Basingstoke & Southampton

01Juli2012

Mein drittes Wochenende in England neigt sich dem Ende zu. Zeit, ausführlichst darüber zu berichten! :-)

Thursday is Pubquiz day!

Los ging's am Donnerstag mit einem gemütlichen Abend im Pub. Eigentlich wollten wir nur essen und Strongbow trinken (Die vegetarische Lasagne ist übrigens erstklassig!) und saßen nichtsahnend an unserem Tisch, bis uns ein Typ gefragt hat ob wir beim Pubquiz mitmachen wollen. Of course we do! Gesagt getan, und mit Stift bewaffnet ging's auch schon los. Das Pubquiz besteh aus mehreren Runden, man bekommt eine Art Antwortbogen, den man ausfüllen muss. Gefragt werden Dinge aus wirklich allen Bereichen, es beginnt bei Promis auf Bildern erkennen und endet bei: "In der Werbung für welches Produkt aus den 70ern lachen Marsianer über eine Kochsendung im Fernsehen?" (Was wir naürlich nicht gewusst haben). Bekommen haben wir 22 von 60 Punkten - immerhin nicht die letzten - und einen umso größeren Applaus weil wir nicht aus England sind :-)

Casual friday

Der Freitag war noch um einen Tick gemütlicher. Nachdem ich Babysitten musste kam Györgyi vorbei zu deren host mum meine host mum gegangen war. (Zur allgemeinen Erklärung: Um zu Sue's Haus, also Györgyi's host mum, zu kommen muss man bei uns im Garten über den Zaun klettern und 30 Meter gehen.) Kaffee trinken und "The million pound drop" schauen, um uns für's nächste Pubquiz vorzubereiten war so ziemlich unsere Abendbeschäftigung. Lustig war's als Nadine mit einer Stirnlampe zurückgekommen ist, die ihr Sue gegeben hat damit sie im Dunkeln und betrunken nicht vom Zaun fällt ;-)

Basingstoke

Der Samstag war auch relativ entspannt. Um 9 Uhr brachen Györgyi, Lisann und ich auf um ins nächstgelegene Shoppingcenter in Basingstoke zu fahren. Mit dem Zug sind es ca. 20 Minuten und dann liegt es gleich gegenüber vom Bahnhof. Was soll ich sagen? Ich hab ziemlich viel bei Primark gekauft ;-) Nach einem nach nichts schmeckenden Kaffee war mein erster Subway-Besuch dran. Und nach dem muss ich sagen, dass sie ruhig jeden McDonald's gegen Subway eintauschen sollten. Sooo lecker! Ziemlich peinlich war's als ich voller Begeisterung in ein vermeintliches Unterwäschegeschäft gelaufen bin. Tja, es war keines: http://www.annsummers.com/

Das folgende gibts im Schnelldurchlauf: ab ins Kino, Friends with kids - nicht zu empfehlen, eklige Nachos, zurück zum Ausgang, ab in den Zug nach Andover, neue Sachen anprobieren, schlafen - und schon ist der Sonntag da!

Southampton

Unser erster Halt war das Seacity Museum, in dem es eine ganz neue Titanic (:-D) Ausstellung gibt. Es war toll inszeniert, auch mit einigen interaktiven Elementen, wie Kohle schaufeln, Morsezeichen geben und das Schiff per Touchscreen erkunden. Interessant waren auch die vielen Originalteile wie Menükarten, Geschirr, Kleidung etc. In einem Raum konnte man sich alte Interviews aus den 80ern und 90ern mit Überlebenden anhören. Faszinierend, aber auch ziemlich traurig. Me and my mum sat in the boat. My dad took my hand and said: "Be a nice girl to mummy." And that was it. I never saw him again. Da drückt die Tränendrüse schon gewaltig! Anschließend an diese Austellung gab es noch eine über Southampton im Allgemeinen und eine über Titanic Merchandising. Wer hat gewusst, dass es eine Rose DeWitt Bukater Barbie gibt?

Nach ein bisschen spazieren, bisschen essen und ein bisschen Primark haben wir den Bus zu Ocean's Village genommen. Kurzer Einwurf: ein paar von euch werden jetzt lachen, weil merkwürdige Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln immer mich ansprechen. Und diese hat Györgyi komplett ignoriert, also bin ich mir meiner weird-people-attraction nun vollkommen sicher. Eine ältere Dame saß hinter uns und bat uns um Hilfe. Zuerst habe ich gedacht sie kennt sich mit den Bussen nicht aus, aber denkste: lispelnd hat sie mir begonne zu erklären, dass sie eine Umfrage über Babynamen macht und ob ich jemanden kenne, der im letzten Jahr geworfen ein Baby bekommen hat und ob ich ihr den Namen nennen würde. Nachdem ich ihr die Frage beantwortet habe hat sie wirklich einen Schmierzettel rausgeholt und es sich aufgeschrieben! (Manche Menschen haben einfach zu viel Zeit.) Dann wollte sie noch wissen woher ich komme blablabla und mich einfach zuquatschen. Jaaaa ich weiß, manche werden jetzt sagen: "Das ist doch nett!" Aber das war's nicht. Sie war einfach nur merkwürdig. Die Art von Frau, die 50 Katzen hortet und eventuell noch eine im Mantel versteckt hat.

Ocean's Village selbst ist ein kleinerer Yachthafen, nicht richtig schön, aber nett. Wie sehr ich den Geruch von Meerwasser vermisst habe! Nachdem wir beide den Drang nach Kaffee verspürten, gingen wir zum nächstgelegenen - hm, wie soll ich sagen - Ort, von dem wir dachten, dass man ihn bekommt. Wer würde auch hinter dem Namen Banana Wharf einen Ort voller posh people vermuten? Naja, beim Yachthafen hätten wir es uns eigentlich denken können. Aber wir sind trotzdem geblieben, obwohl alle mit hochgezogenen Augenbrauen auf unsere Primarksackerl geschaut haben. Wenigstens der Brownie hat sie bezahlt gemacht: Er hat zwar sieben Pfund gekostet, aber ich glaube, ich werde nicht mehr oft die Gelegenheit haben so einen köstlichen zu essen!

Alles in allem ist Southampton nett. Ganz sicher nicht die aufregendste Stadt, aber auch nicht die langweiligste, bestimmt nicht die schönste aber auch nicht die hässlichste. Sie ist das gute, alte Mittelmaß.

Hab ich doch noch meinen zweiten Streich geschafft - der dritte kommt bestimmt am nächsten Wochenende (Bloggen ist eine nette Sonntag-Abend-Beschäftigung)!

Good night, sleep tight

Saskia